Krebsfürsorge

Auf Grund langjähriger klinischer Erfahrungen und wissenschaftlicher Arbeit (siehe Lebenslauf, Vita) ist die Betreuung Krebskranker zu einer besonderen Aufgabe in unserer Praxis geworden. Wichtigstes Ziel war die Organisation einer gesamtheitlichen Betreuung von der Diagnose, Therapie zur Nachsorge, die Erkennung sowie Behandlung wieder aufgetretener Krebserkrankungen und die Umsorgung Sterbender. Das beinhaltete die jetzt abgeschlossene Ausbildung der Schwestern zu zertifizierten onkologischen Fachkräften und den Aufbau von Betreuungsstrukturen. Neben den ständigen Kontakten zu entsprechenden Spezialeinrichtungen der Region (z.B. Universitätsfrauenklinik Greifswald, Universitätsstrahlenklinik Greifswald, Frauenklinik Stralsund, Schmerzzentrum Greifswald) konnten die Verbindungen zu überregionalen Krebszentren und den entsprechenden Organisationen (Tumorzentrum Vorpommern, Deutsche Krebsgesellschaft, Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie) erhalten werden. Somit wird es möglich, den anstehenden Entscheid über bestimmten Therapieformen in Absprache mit weiteren Experten gezielt vorzubereiten.

Ein weiterer wesentlicher Schritt war die Bildung einer interdisziplinären Kooperationsgemeinschaft. Im Januar 2003 konnten wir die jetzt bestehende Interdisziplinäre Onkologische Kooperationsgemeinschaft Stralsund-Nordvorpommern mit der Hämatologisch-Onkologischen Praxis Dr. Lange in Stralsund gründen. Seit Beginn 2005 gehört das Diagnostikzentrum Stralsund – Nordvorpommern mit seinem großen diagnostischen Spektrum und seit April 2007 das Medizinische Versorgungszentrum am Universitätsklinikum Greifswald GmbH (speziell die Strahlentherapie) und seit Dezember 2010 die Praxis für ambulante Narkosen und Palliativmedizin um Dr. Henneske zu unserer Gemeinschaft. Eine gegebenenfalls anstehende Chemotherapie oder andere Infusionstherapie können in unserer Praxis durchgeführt werden.

Die Zertifizierung der Brustzentren in Greifswald (2004) und Stralsund (2005) ermöglichen jetzt eine weitere fundierte interdisziplinäre Beratung der Erkrankungsfälle. Regelmäßig erfolgt die Vorstellung der Patienten unserer Praxis bzw. der Kooperationsgemeinschaft im Brustzentrum. Hierzu fahre ich unter anderem zu Beratungsgesprächen nach Greifswald/Stralsund.

Durch diese Organisationsstruktur wird es möglich, zum Entscheid anstehende Situationen einerseits mit Spezialeinrichtungen zu besprechen, einen Therapievorschlag zu erarbeiten, diesen dann in der Onkologischen Kooperationsgemeinschaft vorzustellen und weiter zu entscheiden. Andererseits kann die höchstmögliche Sicherheit für den Therapieablauf gewährleistet werden, da unter anderem möglicherweise bestehende nicht gynäkologische Erkrankungen in die Therapieplanung fachspezifisch mit einbezogen werden. Somit liegt die Betreuung der Erkrankung in einer (unserer) Hand, der entscheidende Therapieentschluss jedoch wird nicht allein getroffen.

Auf diesem Entscheidungsweg werden unsere Patienten direkt miteinbezogen. Die Beratung über den Therapieentscheid erfolgt in der Regel im Beisein der Betroffenen und Ihrer Angehörigen.

Ein nicht zu vergessener Vorteil dieser Vorgehensweise ist die Möglichkeit für die Patientin mit weiteren erfahrenen Krebsspezialisten in Kontakt zu kommen. Somit ist gewährleistet, dass zu jeder Zeit ein Ansprechpartner zu erreichen ist. Das ist insbesondere für die Behandlung von Nebenwirkungen z.B. nach Chemotherapie wichtig.

Letztendlich bestehen innerhalb der Kooperationsgemeinschaft sehr gute Kontakte zu speziell für die Pflege Krebskranker ausgebildeter häuslicher Krankenpflege. Diese beinhaltet neben der allgemeinen Pflege auch die Überwachung von Infusionstherapien im häuslichen Bereich bis hin zur Sterbebegleitung. Ich bin sehr froh, daß in unserer Region sogenannte Palliativ – Home – Care – Teams eine erfahrene Arbeit leisten. In regelmäßigen Abständen besprechen wir unserer „Sorgenkinder“, so daß eine schnelle qualifizierte ambulante Hilfe möglich wird.